Wir stellen vor: Frauke aus der Aidshilfe Bielefeld

Wir stellen vor: Frauke aus der Aidshilfe BielefeldSeit Juli 2023 verstärkt Frauke Arlitt das Team der Aidshilfe Bielefeld im Bereich Youthwork, seit August übernahm sie zusätzlich noch den freigewordenen Part der Frauenberatung.

Ihre "schulischen" Qualifikationen hat sie durch eine Ausbildung als Erzieherin sowie ein Studium zum Bachelor of Art in Sozialarbeit an der Hochschule – vormals Fachhochschule – Bielefeld erworben. Nach ihrer Berufsausbildung begann sie für drei Jahre in einer stationären Jugendhilfeeinrichtung zu arbeiten. Hier sah und erlebte sie, wie wichtig es gerade für Kinder und Jugendliche ist, wenn sie offen über Sexualität, Liebe, Pubertät und natürlich auch – das gehört unbedingt dazu – über sexuell übertragbare Krankheiten sprechen können. Offenheit und Gesprächsbereitschaft können das ganze weitere Leben entscheidend beeinflussen. Erst wenn diese Themen zur Normalität, zur Selbstverständlichkeit werden, können Kinder und Jugendliche ihre eigene Sexualität besser kennenlernen und lernen früh, für sich und andere einzustehen. Nur durch frühzeitiges Wissen und den Einsatz dieses Wissens können STIs und alles, was auch auf der sozialen Ebene damit verbunden ist, vermieden werden.

Während des darauffolgenden Studiums sammelte sie weitere berufliche Erfahrungen durch die Arbeit in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung und in einem Mutter-/Vater-/Kind-Heim.

Den ersten Kontakt mit der Aidshilfe Bielefeld hatte Frauke durch den Besuch eines Seminares von Peter Struck, dem Geschäftsführer, während ihres Studiums. Er stellte damals die Aidshilfearbeit vor, so dass sie sich ein erstes Bild machen konnte. Als dann von dort im Bereich Youthwork eine freie Stelle ausgeschrieben wurde, bewarb sie sich sofort.

Seit August 2023 also ist Frauke in den beiden Bereichen Jugend und Frauen der Aidshilfe tätig und empfindet besonders die Vielseitigkeit in ihrer Arbeit als sehr bereichernd und inspirierend. Das betrifft zum einen die Themenpalette, mit denen sie sich – oft gemeinsam mit ihren Klient*innen - auseinandersetzt. Sie umfasst sowohl die Bereiche Pubertät, Liebe, Freundschaft, Sex, Gesundheit als auch Vorurteile, Diskriminierung oder welche Rechte Frauen mit HIV haben. Zum anderen betrifft es die Personengruppen, mit denen Frauke hier zusammentrifft. Neben den Kolleginnen und Kollegen hat sie in den Beratungen vermehrt mit Frauen* mit HIV zu tuen. Ihre Präventionsarbeit leistet sie zusammen mit Lehrer*innen bei Schüler*innen. Und selbstverständlich gehören auch die Menschen aus dem Gesundheitssystem hier erwähnt.

Fraukes Schwerpunkte liegen auf den Gebieten der Prävention sowie Begleitung und Empowerment. Sie engagiert sich in der Aufklärung über HIV/ Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten und bietet beispielsweise Schulungen für medizinisches Personal an den entsprechenden Berufsschulen an, macht Risikoeinschätzungen oder führt Erstberatungen durch mit Frauen*, die ihre HIV-Infektion gerade erst diagnostiziert bekommen haben. Und sie begleitet Frauen*je nach ihren Bedürfnissen zu Ärzt*innen, während ihrer Schwangerschaft, führt Vorgespräche, berät in Sachen Verhütung, STIs und HIV/Aids oder ganz profan in bürokratischen Angelegenheiten.

Frauke hat sich zur Stärkung der Zusammenarbeit in diesen ersten Monaten bereits bei den gynäkologischen Praxen in der Umgebung vorgestellt. Sie hat die offene Sprechstunde für Frauen mit HIV in der Infektionsambulanz im örtlichen Krankenhaus Mara übernommen, die ein bis zweimal monatlich stattfindet Die Termine werden dabei vorab mit einer Mitarbeiterin der Ambulanz abgesprochen, da diese wissen, wann sich jemand mit einer HIV-Infektion vorstellt oder eine Frau einen Termin hat, die einer Unterstützung bedarf. Durch dieses offene Beratungsangebot vor Ort ist es für einige leichter, mit der Aidshilfe in Kontakt zu kommen, Fragen direkt zu klären, über eigene Ängste zu sprechen und auch für die Zukunft direkt eine Ansprechpartnerin zu haben.

In den Räumlichkeiten der Aidshilfe bietet Frauke regelmäßig einmal im Monat sonntags einen Brunch ein. Hier können sich Frauen in gemütlicher Atmosphäre austauschen und gleichzeitig informieren. Es ist für einige von ihnen ein wichtiger Platz geworden, so dass sie sich hier bereits seit einigen Jahren immer wieder treffen. Frauen haben ansonsten wenig Möglichkeiten, über ihre HIV-Infektion außerhalb des ärztlichen Umfeldes zu sprechen.

Auch wenn diese Schilderung Fraukes Arbeit nur anreißen konnte, so vermittelt sie doch einen recht guten Eindruck von der Vielseitigkeit, die sie so schätzt.

Wir freuen uns darauf, noch viele Seiten gemeinsam mit Frauke ausfüllen zu können und wünschen ihr und uns dafür viel Erfolg und Spaß.

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