Komm in Bewegung… mit XXelle
Vom 7. September bis zum 31. Oktober 2015 fand im Ruhrgebiet das Projekt „Komm in Bewegung…: mit XXelle den Selbsthilfegedanken von HIV positiven Frauen stärken“ statt.
Die Idee dazu kam Indra Mechnich vom XXelle Standort Bochum, als sie die Datenerhebung „positive Stimmen verschaffen sich Gehör“ aus den Jahren 2011/2012 studierte. Diese ergab unter anderem, dass Frauen mit HIV besonders unter Einsamkeit und Unwohlsein im eigenen Körper leiden. In vielen Fällen geben die Frauen der HIV-Infektion bzw. den Nebenwirkungen der Therapie die „Schuld“ dafür, dass die Medikamente das Abnehmen erschweren und das eigene Energielevel senken können. Viele von ihnen verlieren dadurch ihr positives Selbstwertgefühl und empfinden sich als machtlos. Sie legen damit die eigene Verantwortung für sich und ihre Situation ab. Genau an dieser Stelle sollte die Aktion „Komm in Bewegung…“ ansetzen, deren Ziele die Förderung der Selbsthilfe sowie die Prävention von Folgeerkrankungen lauteten.
Indra Mechnich übernahm mit XXelle Bochum die Federführung in der Organisation und Durchführung des Projektes, an dem sich die XXelle Ruhrgebiet-Standorte Dortmund, Duisburg/Kreis Wesel, Düsseldorf, Essen und Oberhausen beteiligten. Sie alle wählten selbstständig insgesamt 23 Bewegungs- und Entspannungsangebote aus, die von Yoga über Reiki, Zumba bis hin zu „Optimistisch den Stress meistern“ reichten. Für die erforderliche Finanzierung konnte die IKK classic als exklusive Geldgeberin gewonnen werden.
Die Schnupper-Workshops standen Frauen mit HIV, Angehörigen und Ehrenamtlichen im Kontext von XXelle oder anderen Aidshilfen zur Verfügung. Die Wahl der Schwerpunkte Bewegung und Entspannung sollte den Frauen auch vermitteln, dass HIV hier nicht im Mittelpunkt stand. Vielmehr ging es darum, die Frauen zu motivieren, die Verantwortung für das eigene körperliche Befinden selbst in die Hand zu nehmen. Darum drehte es sich auch in den gemeinsamen Gesprächen am Ende jeder Einheit.
Trotz Poststreiks und einer damit verbundenen zeitlichen Verzögerung bei der Bewerbung der Veranstaltungen meldeten sich insgesamt 112 Frauen für das gesamte Projekt an, was zu 83 Teilnahmen an den einzelnen Workshops führte. Sie freuten sich über das Angebot, etwas kennenlernen zu können, ohne sich langfristig binden zu müssen. Einige taten sich schwer, an einem Workshop in einer anderen Stadt teilzunehmen. Um diesen Frauen die Entscheidung zu erleichtert, halfen die XXelle Mitarbeiterinnen ihnen bei der Auswahl geeigneter öffentlicher Verkehrsmittel und der Fahrkostenerstattung.
Im Laufe der zwei Monate knüpften die Frauen viele neue und intensivierten bestehende Kontakte, lernten Menschen in anderen Städten kennen, kamen in Austausch mit Gleichgesinnten und … in Bewegung. Sprachliche Hemmungen wurden ebenso abgelegt wie Berührungsängste in Bezug auf die Aidshilfen. Im Gegenteil: Der recht persönliche Kontakt öffnete einige Frauen für eine weiterführende Beratung und auch für die Möglichkeit, sich vielleicht selbst zu engagieren.
Zwischen und in den Einheiten fanden regelmäßig Gespräche rund um die medizinische Versorgung und die hohe Bedeutung der Therapietreue statt. Die Beschäftigung mit sich und dem eigenen Körper, die sportliche Betätigung bewirkte, dass die Frauen sich oft als kraftvoller und leistungsstärker erlebten. Ihr Selbstbewusstsein wurde ebenso gestärkt wie ihre Eigenverantwortlichkeit und Motivation zu weiterer körperlicher Aktivität. Verbunden mit den Gesprächen löste das Projekt bei vielen Frauen einen Prozess aus, der sie ihren Wünschen und Bedürfnissen näher brachte. So wurde über einen Kurantrag genauso diskutiert wie über einen Wohnungswechsel oder die verschiedenen Medikamente, die eingenommen werden.
Um diese Gefühle und Eigeninitiative auch nachhaltig zu verankern, händigten die XXelle Mitarbeiterinnen den Frauen zum Abschluss des Projektes einen Beutel mit einer Zusammenfassung und Tipps und Tricks für die Zukunft aus. Dank eines Sponsorings fanden sich auch gespendete Artikel wie Pflegeprodukte und Therabänder samt Anwendungsbeschreibung für zu Hause darin. Die persönliche Übergabe machte es den XXelle Frauen zudem möglich, sich noch einmal direkt mit den Teilnehmerinnen zu besprechen. Für eine Suche nach ähnlichen Kursen in der Umgebung stehen die XXelle Mitarbeiterinnen interessierten Frauen auch heute noch gerne zur Verfügung.
Ob das Projekt nun jährlich wiederholt werden kann, hängt in erster Linie von finanziellen Faktoren ab. Das Interesse besteht – sowohl von den Frauen mit HIV als auch von XXelle. Ein erster Schritt ist bereits vereinbart: Dieses Projekt ist der Pilot für weitere Bewegungsangebote von XXelle Ruhrgebiet.
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