2018-07-27: Am Rande der Welt-Aids-Konferenz in Amsterdam

Welt-Aids-Konferenz in AmsterdamIm Rahmen der Internationalen Aids-Konferenz in Amsterdam nahm Petra Hielscher von der Aidshilfe NRW an einer Vortragsreihe mit dem enigmatischen Titel "Girl uninterrupted" teil. In einer Pause spricht sie mit ihrer Kooperationspartnerin Ingrid Mumm von der Aidshilfe Niedersachsen. Beide besetzen in ihren jeweiligen Landesverbänden Stellen, die deutschlandweit einzigartig sind: Sie koordinieren die landesweite Arbeit im Bereich Aids, Kinder/Jugendliche und Familie.

Aus der Perspektive ihrer Arbeitskontexte sind sich die Koleginnen einig, dass man im Thema HIV/Aids nur dann weiterkommen kann, wenn global Mädchen und junge Frauen gestärkt werden. Und es scheint so, dass in afrikanischen Ländern einige Projekte, die primär für Männer entwickelt worden sind, letztlich darauf abzielen, Frauen gesund zu erhalten. Zum Beispiel die neuen HIV-Selbsttest-Angebote in Subsahara-Afrika. 

Aber HIV- und STI-bezogene Präventionsmaßnahmen reichen nicht aus. Kontrolle über ihr Leben erlangen Frauen erst durch strategische und strukturelle Unterstützung - indem sie Zugang zu Bildung und Ausbildung erhalten. Insofern ist die Präsenz und Sichtbarkeit der Frauen von großer Bedeutung. Insofern sei zu begrüßen, dass an keiner anderen Welt-Aids-Konferenz so viele junge Aktivist*innen teilgenommen haben wie hier in Amsterdam.

Ein anderes Thema: Undetectable = Untransmittable oder "Nicht nachweisbar = Nicht übertragbar". Eine Kampagne, die darüber aufklärt, dass das HI-Virus sexuell nicht übertragbar ist, wenn Menschen mit HIV unter erfolgreicher Therapie stehen. Das heißt, HIV in ihrem Blut nicht nachweisbar ist. U = U ist über eine Informationskampagne längst hinausgewachsen und zu einer breiten Antidiskriminierungsbewegung der Community geworden, die sich zunehmend politisiert, indem sie den Standpunkt vertritt, dass Nichtnachweisbarkeit von Viruslast und der Zugang zu erfolgreicher Behandlung Menschenrechte sind.

Das gesamte Gespräch zwischen Petra Hielscher und Ingrid Mumm lesen Sie hier.

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