20 Jahre - 20 Fragen

20 Jahre Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW bedeuten vor allem 20 Jahre Engagement von Frauen und auch Männern, die sich in und für Aidshilfen in Nordrhein-Westfalen in der Prävention, Beratung und Begleitung, in der Vernetzung und Organisation für die Interessen von Frauen mit HIV und Aids eingesetzt haben. Im Jubiläumsjahr sollen einige dieser Menschen zu Wort kommen. Sie haben sich ehren- oder hauptamtlich in diesem Sinne engagiert und repräsentieren damit 20 Jahre Aidshilfegeschichte.

Wir haben sie eingeladen, für uns einen Fragebogen auszufüllen. Die Antworten sind sachlich oder amüsant, unverfänglich oder nachdenklich, detailliert oder allgemein, unbestimmt oder selbstbezogen … Auf jeden Fall skizzieren sie persönliche Ansichten und Einsichten und geben auf diesem Wege einen Überblick der Vielfalt unserer Kolleginnen und Kollegen.

Martina Walther: "Gegen Stigmatisierung und Unwissenheit"

Martina Walther ist eine der vielen ehrenamtlich tätigen Frauen bei XXelle, auf deren Mitwirkung wir nicht mehr verzichten können und möchten. Sie arbeitet für die AIDS-Hilfe Wuppertal und engagiert sich im Rhamen von XXelle gegen die Diskriminierung und Stigmatisierung von Frauen mit HIV und Aids.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?
Frauen sind einfühlsam, flexibel, meist multitasking und verfügen über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Leider fühlen sie sich nach wie vor verstärkt nur für den familiären Bereich wie Kindererziehung oder Haushalt zuständig. Und Frauen sind meist zu bescheiden, um auf ihre Stärken hinzuweisen. Das gilt besonders für den Job.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.
Ich bin offen für Neues, politisch und kulturell vielseitig interessiert, engagiert und zeige Zivilcourage.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?
Gute Freunde, ein Leben in Frieden und Freiheit in einem demokratischen Staat, Meinungsfreiheit, eine möglichst intakte Umwelt, ökonomische Unabhängigkeit, Engagement für Menschen, die am Rand stehen.

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?
Ich bin oftmals zu ungeduldig und neige dazu, auf zu vielen „Hochzeiten“ gleichzeitig zu tanzen.

5. Welches Talent hättest Du gern?
Ich wäre gerne kreativer, zum Beispiel beim Erstellen von Flugblättern und Fragebögen, beim Bestücken von Infotischen, sei es für die Aidshilfe oder andere Einrichtungen. Auch wäre ich gerne musikalischer und würde gern ein Instrument spielen.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?
Ich stehe in (computer-) technischen Dingen oft auf dem Schlauch, was leider die Bedienung meines Smarthphones einschließt.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?
Ich liebe die Natur, die Berge und das Meer sowie andere größere Gewässer, Reisen, Menschen anderer Kulturen. Ich bewundere Menschen, die für ihre Meinung einstehen, auf ihr Ziel hinarbeiten und sich nicht davon abbringen lassen, auch wenn es oftmals unbequem ist, sich gegen den Mainstream zu stellen.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?
Rechtes Gedankengut, Fremdenhass, intolerante und gleichgültige Menschen, soziale Ungerechtigkeit sind mir ebenso ein Gräuel wie Blender und Aufschneider. Unsolidarisches Verhalten mag ich genauso wenig wie Menschen, die anderen wenig Wertschätzung entgegenbringen.

9. Wovor fürchtest Du Dich?
Ich fürchte mich vor Kriegen, sozialen Unruhen und einer „kaputten“ Umwelt.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?
Ich bezeichne mich eher als impulsiven Menschen, der keine Konflikte scheut.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?
Das kann ich gar nicht so beantworten. Bin eher der Typ: „die Hoffnung stirbt zuletzt“.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?
Das liegt schon länger zurück. Mir ist es aber wichtig, aus dem Urlaub und zu bestimmten Anlässen (Geburtstag u. ä.) Karten zu schreiben, wobei ich Wert auf Handschriftliches lege, zumal ich das persönlicher finde.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?
Ich lese ein Buch und versuche, die „Seele baumeln“ zu lassen.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?
Für gutes Essen und Lebensmittel, Bücher, Sportkleidung, Schuhe und ab und an schicke Klamotten.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?
Wenn ich mich ausgenutzt fühle, ziehe ich schnell meine Grenzen. Hingegen bin ich bei guten Freunden und Freundinnen wie auch sozial Schwächeren eher großzügig.

16. Was motiviert Dich?
Tolle Menschen, die sich für andere einsetzen, egal unter welchen Bedingungen, die Mut und Zivilcourage zeigen.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?
Ich möchte so lange wie möglich ein gesundes und vor allem selbstbestimmtes Leben führen. Und ich möchte offen bleiben für Neues.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?
Ich wünsche mir ein gerechteres Bildungs- und Sozialsystem, mehr Unterstützung, auch finanzieller Art, für soziale, kompetente Einrichtungen und Initiativen wie zum Beispiel die Aidshilfe, eine bessere Absicherung für Familien und Alleinerziehende mit Kindern, alte und schwächere Menschen. Generell wünsche ich mir weniger Neid und Wut im täglichen Miteinander und vor allem mehr Solidarität.

19. Was hat Dich dazu bewogen, Dich bei XXelle zu engagieren?
Ich engagiere mich schon lange besonders für Frauen, sei es im gewerkschaftlichen Bereich oder in meinem aktiven Arbeitsleben direkt am Arbeitsplatz. Es gab und gibt nach wie vor viel zu viel Ungerechtigkeiten, gegen die es sich einzusetzen lohnt. Es liegt also nahe, dies auch in meiner Arbeit bei der Aidshilfe zu tun.

20. Wie hat Dein näheres Umfeld auf Dein Ehrenamt bei der Aidshilfe reagiert?
Mein Umfeld hat durchweg positiv auf mein Ehrenamt reagiert. Sie finden es gut, dass ich mich dafür einsetze, mehr gegen Stigmatisierung und Unwissenheit zu tun.

Astrid Platzmann-Scholten: "Ungerechtigkeit motiviert mich"

Astrid Platzmann-Scholten arbeitet seit vielen Jahren mit den Aidshilfen in NRW zusammen. Sie engagiert sich politisch bei den Grünen und ehrenamtlich in dem von ihr mitgegründeten Projekt BoSprInt für den Einsatz von Sprach- und Integrationsmittlerinnen in Beratungsstellen im Raum Bochum. Beruflich leitet sie im Öffentlichen Gesundheitsdienst des Kreises Recklinghausen die Beratungsstelle für Aids und sexuell übertragbare Erkrankungen (STD).

1. Was hältst Du für typisch weiblich?
Ich finde, typisch weiblich gibt es nicht, Frauen sind so unterschiedlich, dass ich keine Typisierung vornehmen will. Wenn es etwas gibt, was Frauen auszeichnet, ist es in der Regel ein extrem gutes Organisationstalent.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.
Chaotisch, engagiert, zuverlässig.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?
Menschen, die ich mag.

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?
Ich bin ungeduldig.

5. Welches Talent hättest Du gern?
Ich würde sehr gerne singen können.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?
Von Chemie.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?
Zivilcourage und Gradlinigkeit.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?
Faschos.

9. Wovor fürchtest Du Dich?
Vor Ja-Sagern.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?
Ich bin eindeutig eher impulsiv.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?
Die Hoffnung stirbt zuletzt …

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?
Gerade eben, an meine Tochter in Irland.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?
Lesen oder schlafen, das hängt vom Müdigkeitsgrad ab.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?
Für Bücher.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?
Bei gefährlicher Dummheit liegen meine Grenzen, großzügig bin ich bei Unterstützung und Hilfe.

16. Was motiviert Dich?
Mich motiviert Ungerechtigkeit.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?
Eine Politik, die sich den Problemen sachorientiert annimmt, ungeachtet von Parteipolitik und Filz.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?
Es sollte eine umfassende gesundheitliche Versorgung auch der illegal in Deutschland lebenden Menschen garantiert werden. Von der Gesellschaft wünsche ich mir eine anhaltende Willkommenskultur in Deutschland bezüglich der Flüchtlingsaufnahme.

19. Wo liegt der Schwerpunkt Deiner Arbeit im Bezug auf HIV in der Zielgruppe Frauen?
Ich konzentriere mich in erster Linie darauf, Frauen in ihrer eigenen Stärke zu unterstützen, ihre Infektion selbstbewusst anzunehmen und damit gut zu leben.

20. Wie beurteilst Du die Zusammenarbeit des Öffentlichen Gesundheitsdienstes mit den örtlichen Aidshilfen bezogen auf die Zielgruppe Frauen?
Leider kann ich dazu nichts sagen, da in dem Kreis, in dem ich arbeite, keine Aidshilfe existiert. Ich arbeite in verschiedenen Fällen mit der AIDS-Hilfe Bochum zusammen und habe nur beste Erfahrungen gemacht, vielen Dank dafür!

Alexandra Frings: "Gemeinschaft bietet viele Chancen, um unsere Anliegen voranzubringen"

Alex Frings ist eine XXelle PLUS Frau. Sie hat Power und keine Scheu vor der Öffentlichkeit. Nach zahlreichen sportlichen Siegen hat sie im vergangenen Jahr den 5895 Meter hohen Kilimandscharo bezwungen. Heute steht sie wieder in der AIDS-Hilfe Aachen ihre Frau.


1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Ich finde Besonnenheit und Einfühlungsvermögen typisch weiblich. Frauen leben mehr Emotionalität und weniger Härte. Sie sind auch besonders stark, was sich in vielen Lebensbereichen positiv zeigt. Leider sind dessen nicht immer bewusst.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.
Ich habe ein sonniges Gemüt, bin eine Steh-auf-Frau und sehr vielseitig.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?
Für andere da zu sein, für andere einzustehen, Lebensqualität zu leben, gerne offen für Neues zu sein.

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?
Ich möchte manchmal gerne nein sagen, kann es aber nicht. Das ist ein großer Fehler!

5. Welches Talent hättest Du gern?
Ich hätte gerne autodidaktische Fähigkeiten.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?
Von Mathematik habe ich nicht viel Ahnung. Ich habe ziemlich früh entschieden, nur das an Mathematik lernen zu wollen, was ich dachte, was ich für meinen weiteren Lebensweg auch benötigen würde. Bisher ist die Rechnung aufgegangen …

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?
Ich liebe Schokolade und bewundere besonders Menschen, die sich nicht aufhalten lassen von Grenzen, die andere gesetzt haben. Ich bewundere Menschen, die sich intensiv engagieren und für eine Sache brennen.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?
Diskriminierung, Intoleranz, Lügen, Dinge, die ich als Unrecht empfinde, Faulheit, Fatalismus

9. Wovor fürchtest Du Dich?
Vor dem Verlust von geliebten Menschen und vor dem Tod

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?
Das ist ganz situationsabhängig.

11. Woran hast Du vor 10 Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?
Das kann ich so nicht sagen, aber es gab eine Zeit, da hatte ich meinen religiösen Glauben verloren, habe ihn aber Jahre später wiedergefunden.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?
Das war letzte Woche und kommt auch gar nicht so selten bei mir vor, ich schätze persönliche Zeilen.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?
Die verbringe ich am liebsten mit Familie oder Freunden, einem Buch oder in der Natur.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?
Um anderen spontan eine kleine Freude zu machen.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?
Meine Grenzen liegen eindeutig in meiner Zeit. Ich kann bei Menschen großzügig sein.

16. Was motiviert Dich?
In erster Linie mein Sohn. Auch all das Negative, was es in unserer Welt gibt, ist für mich Motivation, Motivation um Veränderung zu bewirken.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?
Ich möchte unbedingt dazu beitragen, dass Diskriminierung von Menschen mit HIV in der Zukunft weit weniger vorkommt. Ich würde auch gern ein Stück dazu beitragen, verinnerlichte Stigmata zu verringern, damit Menschen wieder mehr Lebensqualität gewinnen. Das bedeutet, meinen Beitrag zu mehr Auseinandersetzung zu leisten und Menschen zu motivieren.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?
Ich würde mir wünschen, dass man endlich die Kriminalisierung von HIV abschafft, wenn es um einvernehmliche Sexualkontakte geht. Mein Wunsch an die Gesellschaft lautet: mehr Respekt im Umgang miteinander zu leben und mehr Bereitschaft zur Auseinandersetzung.

19. Warum ist es für Dich als Frau mit HIV wichtig, Dich bei XXelle PLUS zu engagieren?
Gerade weil ich weiß, was es bedeutet, mit HIV zu leben und welche Probleme damit verbunden sind, möchte ich einen Beitrag leisten um Veränderung herbeizuführen. Bei XXelle Plus kann frau sich mit anderen über ihre Erfahrungen austauschen. Wir bestärken uns gegenseitig und die Gemeinschaft bietet viele Chancen, um unsere Anliegen voranzubringen.

20. Für was machst Du Dich momentan besonders stark?
Ganz klar: Zum einen für den Abbau von Diskriminierung z. B. im Gesundheitswesen. Zum anderen aber will ich auch dem verinnerlichten Stigma bei Menschen mit HIV etwas entgegensetzen.

Dirk Meyer: "Mehr Mut zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Diskursen!"

Dirk Meyer, zuvor Leiter des Aidsreferats in der BZgA, ist seit Juni 2013 der Patientenbeauftragte der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen. Zuvor hat er als langjähriger Landesgeschäftsführer den Fachbereich Frauen in der Aidshilfe NRW entscheidend mitgeprägt.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?
Kommunikativ, konfliktfähig, sozial …

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.
Blond, blauäugig, zurückhaltend und noch vielmehr ;-)

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?
Menschen, die mir vertraut sind.

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?
Meine größte Schwäche ist vielleicht meine Blauäugigkeit.

5. Welches Talent hättest Du gern?
Ich würde gerne singen können.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?
Von klassischer Musik.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?
Ich liebe Blaubeermarmelade und bewundere zielstrebige Menschen.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?
Organisierte Unverantwortlichkeit.

9. Wovor fürchtest Du Dich?
Dummheit.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?
Vorsichtig.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?
Da ist mir nichts verloren gegangen.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?
Vor drei Wochen.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?
Ich faulenze.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?
Für liebe Menschen.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?
Meine Grenze ist erreicht, wenn eine sachliche Auseinandersetzung in persönliche Anfeindungen ausartet. Ich habe in den meisten Situationen viel Geduld und Langmut mit mir und meinen Mitmenschen.

16. Was motiviert Dich?
Herausfordernde Menschen.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?
Ich habe kein "unbedingtes" Ziel für mein Leben.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?
Mehr Mut zu gesellschaftlichen Auseinandersetzungen und Diskursen; mehr Mut zu Vielfalt. "Die Würde des Menschen ist unantastbar" sollte zum alltäglichen Maßstab für unser Handeln werden.

19. Wie beurteilst Du die Versorgung von HIV- und Aids-Patientinnen in NRW und was konnte die Aidshilfe in den letzten 20 Jahren dazu beitragen?
Die Aidshilfe hat entscheidend dazu beigetragen, dass sich die konkrete Versorgungssituation von HIV- und Aids-Patientinnen in Nordrhein-Westfalen in vielen Bereichen sehr positiv entwickelt hat. Das betrifft die konkrete Unterstützung HIV-infizierter bzw. Aids-erkrankter Frauen in den Städten und Kreisen genauso wie die überregionale Vernetzung der Selbsthilfe z. B. durch die Kampagne "XXelle – Frauen und HIV/Aids in NRW". Es gibt aber auch weiterhin Defizite: Noch immer werden HIV-Infektionen bei Frauen in vielen Fällen erst sehr spät und zum Teil auch zu spät diagnostiziert.

20. Kann die Aidshilfe heute etwas bewirken, damit die Patientinnen optimaler versorgt werden?
Eine HIV-Infektion ist unter guten Versorgungsbedingungen eine chronische Erkrankung, die mit einer annähernd durchschnittlichen Lebenserwartung verknüpft ist. Aidshilfe kann heute dazu beitragen, dass in Nordrhein-Westfalen zukünftig keine HIV-Patientinnen mehr an Aids sterben müssen und gute medizinische Versorgungsangebote zur Verfügung stehen. Durch engagierte Antidiskriminierungs- und Antistigmatisierungsarbeit können die Hindernisse aus dem Weg geräumt werden, die heute noch z. B. Frauen auf der Flucht, Frauen, die Drogen konsumieren, Frauen mit Migrationserfahrungen oder Frauen auf dem Land den Zugang zu medizinischer Versorgung und sozialer Unterstützung verstellen.

Beate Jagla: "Fehlbarkeit scheint mir die beste Medizin gegen Größenwahn."

Beate Jagla arbeitete seit 1992 in der Aidshilfe NRW schwerpunktmäßig in den Bereichen Beratung von Mitgliedsorganisationen und auf dem Gebiet der transkulturellen Orientierung. 1994 übernahm sie den gerade gegründeten Fachbereich Frauen und Aids, bis er 2000 von Petra Hielscher übernommen wurde. Seit 2010 leitet sie die Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft AIDS-Prävention NRW.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Für die gleiche Arbeit weniger Geld zu bekommen.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Weißes Haar, rote Brille. Ach, das sind ja schon vier …

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Ich würde sagen Freundinnen und Freunde.

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?

Politikerinnen und Politiker schreiben ja dann immer "Ungeduld".

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich fände es toll, wenn ich Klavier spielen könnte.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Von Quantenphysik verstehe ich nichts. Leider.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe gute Fotographien. Und ich bewundere gute Dokumentarfilme.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Ich hasse es, Fragebögen auszufüllen.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Vor einfachen Lösungen.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Oh, ich würde sagen mal so, mal so. Kommt auf die Tagesform an und darauf, wie frau oder man in den Wald hineinruft.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Ich neige nicht zu Romantisierungen, also musste ich keinen Glauben aufgeben.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Im Sommer.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Dann lese ich.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Für Jacketts.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Meine Grenze ist dann erreicht, wenn jemand sich für etwas Besseres hält als der Rest der Menschheit – egal, womit das gerechtfertigt wird. Großzügig kann ich deshalb hoffentlich immer sein, wenn jemand Fehler macht. Fehlbarkeit scheint mir die beste Medizin gegen Größenwahn.

16. Was motiviert Dich?

Humor.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihr Leben ganz stringent planen und überlegen, was genau sie wann genau erreicht haben wollen. Ein kluger Mann hat einmal gesagt: „"as Leben wurstelt sich durchs Leben, und wie wir wissen, ist es voller Überraschungen."

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Mehr Differenzierung und mehr Mut!

19. Wie kam es zur Einrichtung des Fachbereichs Frauen in der Aidshilfe NRW?

Klingt einfacher, als es vermutlich war: Eine starke Frau, Cori Tigges, hat sich als Vorstandsfrau der Aidshilfe NRW dafür eingesetzt.

20. Was hat sich seither dort geändert?

Darüber könnte ich jetzt natürlich einen Aufsatz schreiben, was ich für die Deutsche AIDS-Hilfe auch einmal gemacht habe und hier jetzt nicht wiederholen kann und will. Der größte Unterschied zwischen damals und heute ist vielleicht, dass in den Anfängen die Thematisierung von Weiblichkeit und Männlichkeit eher eine Auseinandersetzung um die Machtverteilung in der Organisation Aidshilfe war. Heute erlebe ich die Auseinandersetzung mit Weiblichkeit und Männlichkeit eher als eine Frage der Qualität der Arbeit der Aidshilfe. Es wird sich also eher gefragt: Werden wir weiblichen und männlichen Bedürfnissen gerecht? Und nicht: Wer hat die Macht? Das heißt aber nicht, dass sich jetzt alle entspannt zurücklehnen können. Da das Geschlecht auch immer eine soziale Dimension hat, werden sich alle auch in Zukunft mit verschiedenen Identitäten auseinandersetzen müssen. Ich könnte mir vorstellen, dass all die, die mit der absoluten Zweiteilung "weiblich – männlich" nichts anfangen können, also Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle, diese Diskussion sehr bereichern werden.

Andrea Hitzke: "Typisch weibliche Attribute: Fürsorglichkeit, Familiensinn, Kommunikationsfähigkeit ..."

Im August 2013 wurde Andrea Hitzke die Leitung der Dortmunder Mitternachtsmission übertragen. Die Mitarbeiterinnen der Mission setzen sich bereits seit fast 100 Jahren für Sexarbeiterinnen, ehemalige Prostituierte und Opfer von Menschenhandel ein. Andrea ist eine der Gründerinnen der Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Ich halte Fürsorglichkeit, Familiensinn, Kommunikationsfähigkeit, hohe Emotionalität für typisch weibliche Attribute.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Besonnen, zuverlässig, eigenwillig

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Ich lege sehr großen Wert auf meine Unabhängigkeit und möglichst große Entscheidungsfreiheit im Privaten wie im Berufsleben. Auch Großzügigkeit ist mir wichtig.

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?

Meine Sturheit!

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich würde gerne singen können. Smalltalk und Sprachen finde ich auch sehr hilfreich.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Von Börse und Aktienkursen.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe Humor und Lachen. Ich bewundere Eleganz und uneigennütziges Engagement mit hohem Risiko für die eigene Person.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Engstirnigkeit, Rücksichtslosigkeit, Scheinheiligkeit, Heuchelei.

9. Wovor fürchtest du dich?

Fanatismus, wenn die Durchsetzung von Machtstreben und wirtschaftlichen Interessen einiger angeblich der Wahrung der Menschenrechte dient – davor fürchte ich mich!

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Eher vorsichtig

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Ich glaube heute nicht mehr daran, dass die friedliche Beilegung von Konflikten und diplomatische Lösungsstrategien für Krisen tatsächlich im Vordergrund stehen.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Weihnachten 2014.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Dann lese ich am liebsten.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Für Reisen …

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Dazu habe ich überhaupt keine Idee.

16. Was motiviert Dich?

Die Aussicht auf Erfolg und wenn alle an einem Strang ziehen – das spornt mich enorm an.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Mir liegt die Absicherung der Arbeit der Dortmunder Mitternachtsmission sehr am Herzen.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Entstigmatisierung und soziale Gleichstellung der Menschen, die gesellschaftlich an den Rand gedrückt werden bis hin zur Kriminalisierung. Dies betrifft auch Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter. Alle Menschen, die in Deutschland sind, sollen eine reelle Chance haben, in Würde und mit einem Mindestmaß an Sicherheit und Schutz zu leben. Dies betrifft natürlich auch die Migrantinnen und Migranten, die zurzeit keine Ansprüche auf Sozialleistungen haben oder sogar illegal in Deutschland sind.

19. Womit erreicht die Aidshilfe die Frauen in der Sexarbeit am besten und womit dient sie ihnen am ehesten?

Ich halte Streetwork, also die aufsuchende Arbeit, für das Mittel der Wahl, um den Frauen akzeptierende und niedrigschwellige Beratung und Hilfe anzubieten. Diese Angebote müssen unbedingt angepasst sein an die Arbeitsbedingungen der Frauen.

20. Die Südosterweiterung der EU hat auch die Arbeit in der Mitternachtsmission beeinflusst. Betrifft das auch das Themenfeld HIV/Aids und wenn ja, in welcher Form?

Viele der Frauen aus den neuen EU-Ländern, die als Sexarbeiterinnen arbeiten, wissen wenig oder nichts über sexuell übertragbare Infektionserkrankung und zum Themenfeld HIV und Aids und wie sie sich schützen können. Hier geht es erst einmal um Information und Aufklärung. Wichtig ist es aber auch, die Frauen zu motivieren, sich zu schützen und gegebenenfalls. untersuchen und behandeln zu lassen. Oftmals bedeutet dies Vertrauensaufbau in das Unterstützungssystem. Die Mitternachtsmission nimmt Kontakt zu den Frauen im Rahmen der aufsuchenden Sozialarbeit auf und bietet umfassende Beratung und Hilfe, zum Teil auch Basisversorgung an. Obdachlosigkeit, völlige Mittellosigkeit, Sucht oder Gewalt und Zwang verhindern in vielen Fällen gesundheitsbewusstes Arbeiten.

Lena Arndt: "Frauen haben Power, sind bunt, liebevoll, hart, zäh, kreativ ..."

Lena Arndt ist bereits seit 2001 hauptamtliche Mitarbeiterin der Aidshilfe Paderborn. 2008 bis 2011 war sie Mitglied im Landesvorstand der Aidshilfe NRW. Sie war eine der Initiatorinnen von Ariadne, dem Vernetzungstreffen der Frauen mit HIV in Westfalen.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Ich weiß gar nicht genau, ob es so etwas wirklich gibt oder ob wir nicht einiges verwechseln, da wir schwanger werden und Kinder bekommen können. Rosa Kleidung, adrettes Aussehen, liebevoll eingerichtete Wohnung, leichte Hilflosigkeit … Ich finde, das sind alles nur Klischees und Vorurteile, die immer noch bestehen und tradiert werden. Frauen haben Power, sind bunt, liebevoll, hart, zäh, kreativ - eben Menschen, Frauen, Freundinnen, Mütter. Und damit haben sie alles, was Frausein heute bedeutet.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Oh, wie schwer, ich würde mal sagen: Ich bin offen, mutig und engagiert.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Meine Familie.

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?

Nicht häufig genug NEIN zu sagen!

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich möchte gern Gitarre spielen können. Dann könnte ich beim Osterfeuer endlich mal nicht nur singen, sondern uns alle begleiten! Wir haben jedes Jahr am Ostersamstag bei uns im Garten ein großes Osterfeuer mit ganz vielen Freunden und Nachbarn…

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Ich bin Computer-Dinosaurierin und leider auch bei allen Dingen rund um das Thema Handy und Smartphone. Diese Dinger müssen einfach funktionieren, wie ich das will!

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?
Das Leben, Sonne, Meer, Lesen, meine Familie und Freunde und natürlich lecker Kochen und Essen! Dann bewundere ich Menschen, die für andere einstehen und kämpfen und auch im Regen an Demos teilnehmen!

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Menschen, die an allem etwas auszusetzen haben, selbst aber nichts hinbekommen oder er-schaffen. Und PEGIDA und ähnliche Bewegungen!!!

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Ich habe große Angst davor, einmal nicht mehr selbstbestimmt leben zu können.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Ich bin eher impulsiv. Manchmal sind mein vorschneller Mund und mein Handeln nicht unbedingt positiv besetzt.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Dass ich beim Osterlauf in Paderborn für die AIDS-Hilfe Paderborn, dem "run for life", teilnehmen würde. Dieses Vorhaben habe ich aufgegeben.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Leider kann ich mich daran nicht mehr erinnern. Ich schreibe jedoch jedes Jahr meine Weihnachtspost per Hand!

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Im Winter lese oder "chille" ich, im Sommer arbeite ich gern im Garten. Denn Wildkräuter lassen sich rauszupfen und reden nicht! Ich mag auch einfach mein eigenes Gemüse.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Fürs Essen und guten Wein!!!

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Bei meiner gesundheitlichen Befindlichkeit. Die bremst mich häufiger aus, als mir lieb ist. Großzügig bin ich bei vielem. Ich kann jedoch überhaupt nicht leiden, wenn Großzügigkeit mit Dummheit verwechselt und ausgenutzt wird.

16. Was motiviert Dich?

Tolle Menschen und gute (nicht unbedingt einvernehmliche) Diskussionen.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Ich möchte gerne meinen 80. Geburtstag in der AIDS-Hilfe Paderborn feiern, die dann ein Kontaktladen ist, da HIV und Aids nicht nur behandelbar, sondern heilbar geworden ist.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Wie viel Platz habe ich? Nein, ich wünsche mir eine Absicherung HIV-positiver und an Aids erkrankter Menschen ohne Stigmatisierung und Diskriminierung und eine finanzielle Absicherung der Aidshilfen in Deutschland. Gesicherte Finanzen im Bildungs- und Sozialbereich. Und dass Menschen von ihren Einkommen sicher und gut leben können.

19. Was ist Ariadne und warum gibt es das nur in Ostwestfalen-Lippe (OWL)?

Ariadne ist ein Vernetzungstreffen für Frauen mit HIV in OWL. Bei den zweimal im Jahr stattfindenden Treffen in geschützter Atmosphäre wird den Frauen die Möglichkeit des Austausches, der Vernetzung und des unbefangenen Miteinanders gegeben. Dazu gibt es viele kreative Angebote, denn miteinander etwas zu tun macht Spaß und weckt ungeahnte Fähigkeiten. Gerade im ländlichen Bereich sind Ariadne-Treffen besonders wichtig.

20. Was bedeutet es für eine Frau mit HIV in der "Provinz" zu leben?

Hier in Ostwestfalen sind Frauen sehr isoliert und stehen mit ihrer HIV-Infektion allein auf weiter Flur. In Paderborn gibt es zum Beispiel keine Schwerpunktambulanz und die einzige Paderborner HIV-Behandlerin hat im letzten Herbst ihre Praxis geschlossen. Eine Katastrophe besonders für Frauen, die nun viel organisieren müssen, damit Kinder versorgt und der Weg zur nächsten HIV Ambulanz gemeistert werden kann. Leider mangelt es uns besonders an Ärztinnen und Ärzten, die unbefangen, offen und kompetent ihren Patientinnen und Patienten gegenübertreten. Ausgrenzung und Unwissenheit, Diskriminierung und Stigmatisierung treffen Frauen in der Provinz besonders hart, denn hier existieren keine Netzwerke wie in den Großstädten.

Kelly Cavalcanti: "Ich habe vor zehn Jahren geglaubt, kein Kind haben zu können. Heute weiß ich es besser."

Kelly Cavalkanti gehört derzeit zu den insgesamt 17 Mitgliedern des Nationalen AIDS-Beirats des Bundesministeriums für Gesundheit. Sie engagiert sich unter anderem bei der Deutschen AIDS-Hilfe in zahlreichen migrationsbezogenen Projekten. Seit Anfang 2015 gehört sie zum Organisationsteam von POSITHIV HANDELN  NRW.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

In Brasilien gehört eindeutig die Eitelkeit zu den typisch weiblichen Attributen, in Deutschland ist es eher die Unabhängigkeit.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Ich bin kämpferisch, mutig und glücklich!

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Meine Familie und meine Freunde

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?

Ich muss einfach in jeden Streit rein gehen, statt die Situation zu vermeiden. Das ist mein großer Fehler.

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich wäre gern bühnentauglich…

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Da fällt mir sofort die Informatik ein. Das ist für mich ein schwarzes Loch.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Das Meer und die Natur.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Menschen, die das Leben nicht zu genießen wissen, finde ich sehr traurig.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Ich möchte meinen Sohn "richtig" erziehen und habe Angst, Fehler zu machen.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Ich bin impulsiv, ganz klar.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Ich habe vor zehn Jahren noch geglaubt, kein Kind haben zu können. Heute weiß ich es besser …

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Vor ein paar Monaten …

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Dann versuche ich, Kontakt zu meinen Freunden aufzunehmen.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Für Reisen!!!

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Ich kann großzügig mit meiner Zeit sein, wenn ich Menschen begegne, die meine Kultur nicht kennen, aber Interesse daran haben, sie kennenzulernen. Meine Grenze erreiche ich bei Menschen, die mich allein aufgrund meiner äußeren Merkmale in eine bestimmte Schublade stecken wollen, die mich gleich als Ignorantin oder als bildungsarm abqualifizieren.

16. Was motiviert Dich?

Die Lust am Leben zu sein!

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Professionelle Anerkennung und dass mein Sohn ein guter Mensch wird.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Ich wünsche mir weniger Korruption und mehr Aktion. Ich wünsche mir, dass mehr für die ganze Bevölkerung getan wird und nicht nur für einige Privilegierte.

19. Was ist das Spezifikum der Migrationsarbeit für Frauen innerhalb der Aidshilfenarbeit?

Für mich handelt es sich nicht um eine spezifische Arbeit, es kommen bei diesen Frauen nur viele Punkte zusammen, die ihr Leben enorm erschweren können: HIV/Aids, Migrantion, Armut, etc. Vielleicht kann man sagen, dass die Arbeit vielschichtiger ist …

20. Du hast Mehrfachdiskriminierung in der Gesellschaft zu einem Schwerpunkt deiner Arbeit gemacht. Worin besteht sie in Deutschland?

Meine Arbeit besteht in erster Linie darin, mich für die stark zu machen, die nicht gehört werden oder die der Sprache nicht mächtig sind. Wir Migrantinnen haben viele Ressourcen, wir haben eine Geschichte und viel Erfahrung. Damit können wir die Gesellschaft in Deutschland bereichern. Wir möchten um unseren Platz in der Gesellschaft nicht bitten müssen, er steht uns zu! Dafür kämpfe ich.

Patrik Maas: "Mehr sogenannte 'Weiblichkeit' in den Strukturen tut uns gut!"

Seit Juli 2011 ist Patrik Maas Landesgeschäftsführer der Aidshilfe NRW. In gleicher Position war er schon für das Schwule Netzwerk NRW tätig, bevor er über einen Abstecher in die freie Wirtschaft den Finanz- und Verwaltungsbereich der Deutschen AIDS-Stiftung leitete. Die Frauenarbeit ist ihm seit Netzwerktagen vertraut, so verfolgte er auch die Entstehung des Infopools Frauen und Aids in NRW im Jahr 1995/96.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?
Nach zwanzig Jahren intensiver Arbeit im schwulen Kontext, ganz ehrlich: Die Unterschiede sind fließend – ich habe so viele Männer mit klischeehaft "weiblichen“"und so viele Frauen mit vorgeblich "männlichen" Attributen kennen gelernt: "Typisch weiblich" ist für mich eigentlich keine Kategorie mehr! Aber eines: Mehr sogenannte "Weiblichkeit" in den Strukturen tut uns gut!

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Aushaltend, vermittelnd, leidenschaftlich.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Visionen zu haben und mein Freundeskreis sind meine Quellen.

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?

Ich wäre gerne ordentlicher - die Verwaltung des kreativen Chaos kostet schon Kraft …

5. Welches Talent hättest Du gern?

Fremdsprachenbegabung, um andere Kulturen noch besser verstehen zu können.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Ich nenne mich gerne einen Generaldilettanten – von vielem weiß ich ein bisschen. Aber recht schlecht ist mein Wissen, wenn es um Musik und Kultur geht.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe Menschen! Persönlichkeiten faszinieren mich, ich finde es sehr spannend, neue Menschen kennenzulernen. Ich bewundere es, wenn es Personen gibt, die sich alles merken können und die in der Lage sind, „Akten zu fressen“. …und ich bin glühender Anhänger meines 1. FC Köln 

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Dummheit und die Folgen. Menschen, die lügen und sich auf Kosten anderer zu profilieren versuchen.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Vor einem gesellschaftlichen Roll-Back. Ich fürchte mich davor, dass die erkämpften gesellschaftlichen Errungenschaften, z. B. zum Thema Sexualität oder zur Vielfalt der Lebensformen, wieder zurück gedreht werden können.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Ich bin ein vorsichtig impulsiver Mensch, der zum Erreichen seiner Ziele gerne auch mal ein kalkuliertes Risiko eingeht.
 
11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Ich war schon immer sehr realistisch – mich erschreckt aber der Rückschritt, den wir derzeit zu vielen Themen haben. Ich habe geglaubt, dass die Grundlagen der Sexualpädagogik ein gesellschaftlicher Konsens wären – die sogenannten "besorgten Eltern" hätte ich vor zehn Jahren nicht erwartet.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Ich war schon sehr früh sehr netzaffin – SMS, Whats App, Mail, Facebook & Co sind mir sehr nützlich. Der letzte persönlich handgeschriebene Brief, damals an mein Patenkind, liegt bestimmt zehn Jahre zurück.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Die Couch in meinem Wohnzimmer ist ein wunderbares Möbel, einfach mal ausspannen tut gut!

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Ich bin großer Fußballfan – eine Auswärtsfahrt mit meinem Fanclub kostet ne Stange Geld, macht aber sehr viel Spaß.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Wenn ich das Gefühl habe, mir werden Dinge unterstellt, ich werde instrumentalisiert, dann werde ich schnell sauer. Mir ist nie wichtig, meinen Kopf durchzusetzen, ich glaube, ich kann – im Dienste der Sache – gut Kompromisse machen.

16. Was motiviert Dich?

Erfolge! Wenn ich sehe, dass angestoßene Themen sich so entwickeln wie gewünscht. Motivierend wirkt auf mich auch der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, zu merken, dass wir alle an einem Strang ziehen.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Wenn ich mal auf mein Leben in vielen Jahren zurück blicke, sagen zu können: Du hast in Deinem Wirkungskreis die Welt ein bisschen besser gemacht.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Von der Politik wünsche ichmir Ansprechpersonen, die auch auf die Inhalte hören, die bereit sind, für interessante Themen "Feuer zu fangen" – unabhängig von der Haushaltslage. Von der Gesellschaft wünsche ich mir, dass wir uns die Kraft erhalten, nicht den Populisten hinterherzulaufen.

19. Welchen Stellenwert hat die Frauenarbeit für Dich?

Frauen sind die Mehrheit der Gesellschaft und werden strukturell benachteiligt – ein Unding! Von daher ist es wichtig, dass wir es uns leisten, die Welt aus der Perspektive der Frauen zu sehen und die Hindernisse, denen Frauen gegenüberstehen, abzubauen.

20. Wie hat sich die Frauenarbeit in den letzten Jahren verändert?

Es haben sich Strukturen aufgebaut, die mittlerweile eine gewisse Stabilität haben. Die LAG Frauen und HIV/Aids in NRW ist für meine Arbeit eine wichtige Ratgeberin und eine entscheidende Stelle der Selbstvertretung für die Interessen von Frauen in unserer Arbeit.

Natalie Rudi: "Immer mutig und angstfrei bleiben!"

Seit 2006 ist Natalie Rudi in der Aidshilfe Oberhausen hauptberufliche tätig. In den Jahren 2009 und 2010 übernahm sie für die Landesarbeitsgemeinschaft die Funktion der Sprecherin. Seit 2011 leitet sie die Aidshilfe in Oberhausen. Im Oktober 2014 wurde sie in den Landesvorstand der Aidshilfe NRW gewählt. Damit ist seit drei Jahren wieder eine Frau Mitglied des Vorstands.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Um ehrlich zu sein: die Schönheit.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Ich bin direkt, oft zu perfektionistisch und hab ein großes Herz.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Immer mutig und angstfrei zu bleiben!

4. Was hältst Du für deinen größten Fehler?

Die Vielzahl meiner kleinen Fehler.

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich wäre gern fotogener.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Für diese Dinge würde hier der Platz keinesfalls ausreichen.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe Menschen, die Unabhängigkeit und die Freiheit. Der Begriff der Bewunderung für Menschen ist mir etwas fremd. Das, was in der Natur vorkommt, ist für mich sehr bewundernswert.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Unangebrachtes Konkurrenzdenken, Missgunst, Unverbindlichkeit und Schlampigkeit.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Gänzliche Ohnmacht!

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Meist bin ich impulsiv.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Lebenslange sexuelle Treue in einer Partnerschaft.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Am 27.Februar 2015

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Tolle Frage: Mein Inneres beim Milchkaffee ordnen.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Schuhe und Reisen.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Geiz und Enge sind für mich sehr grenzwertig.

16. Was motiviert Dich?

Oh, viele Dinge … beispielsweise gute Musik beim Cabrio fahren. Oft motiviere ich mich aber aus dem Inneren heraus. Augen zu und durch …

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Ich hätte gern im Alltag mehr Zeit.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Ich möchte hier nicht allzu sehr ausschweifen. Politik: Weniger reden, mehr umsetzen. Gesellschaft: angstfreier mit dem Unbekannten umgehen.

19. Ist Aidshilfe nach wie vor männerdominiert?

Nein. Ich bin sicher, dass Frauen in Aidshilfen ihren festen Platz auf allen Ebenen haben.

20. Ist es ein Vor- oder ein Nachteil, als Frau eine Aidshilfe zu leiten?

Aus dem Bauch heraus empfinde ich es eher als Vorteil.

Harriet Langanke: "Drei. Reichen. Nicht."

Harriet ist Chefredakteurin des seit 1994 erscheinenden Magazins DHIVA, dem Magazin für Frauen zu Sexualität und Gesundheit. Mit ihrer Gemeinnützigen Stiftung Sexualität und Gesundheit engagiert sie sich für das Netzwerk Frauen und Aids.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Die Beiträge in der DHIVA – sogar wenn sie manchmal von Männern kommen.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Drei. Reichen. Nicht.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Mir ist besonders wichtig, etwas daraus zu machen.

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?

Dass ich meine Fehler allzu oft für Vorteile halte…

5. Welches Talent hättest Du gern?

Ich würde gerne singen können!

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Vom Singen in der richtigen Tonart.

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe und bewundere Gene Roddenberrys Vision vom Star-Trek-Universum.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Schmerzen.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Vor Schmerzen.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Das kommt auf meine Tagesform an.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Ich stehe fest im Glauben und bin deshalb weiterhin von der Machbarkeit einer besseren Zukunft überzeugt.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Das tue ich öfter, mehrmals im Monat.

13. Was machst Du, wenn Du eine Stunde Zeit übrig hast?

Dann beantworte ich Fragen wie diese.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Für die Projekte der GSSG (Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit).

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Die linear ablaufende Zeit schränkt mich ein. Meine Erfahrungen teile ich gern und großzügig.

16. Was motiviert Dich?

Mich motiviert die Überzeugung, dass wir unsere Welt gestalten können.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

"To boldly go where I have not been before." Ich möchte immer wieder neue Erfahrungen machen.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Im Moment wünsche ich mir vor allem Gesetze, die die Freiheit der Menschen schützen, ohne ihnen zu schaden.

19. Was möchtest Du mit Deiner gemeinnützigen Stiftung Sexualität und Gesundheit besonders für die Frauen erreichen?

Selbstbestimmte Sexualität – individuell lebbar und gesellschaftlich getragen.

20. Welche frauenspezifischen Ziele sollten in der Aidshilfenarbeit im Vordergrund stehen und bald erreicht werden?

Aidshilfe hat sich schon oft erfolgreich gegen Diskriminierung und Ausgrenzung engagiert. Diese Kompetenz sollte auch Frauen mit HIV und mit speziellem Präventionsbedarf zur Verfügung stehen. Dafür entwickelt das bundesweite Netzwerk Frauen und Aids sogar eine Checkliste. Damit Frauen sich mit den Angeboten der Aidshilfe genauso wohl fühlen können wie andere auch.

Manuela Brandt: "Frauen können schlecht 'nein' sagen ..."

Manuela Brandt arbeitet als Dipl.-Sozialarbeiterin in der Beratung und Betreuung der Aidshilfe Westmünsterland. Gleich zu Beginn ihrer Arbeit gründete sie eine Frauengruppe, die seitdem von Frauen mit HIV aus dem gesamten Kreis Borken von Gronau bis Bocholt zum gegenseitigen Austausch genutzt wird. Bei ihren regelmäßigen Besuchen in Bordellen, Clubs und Wohnungen im Kreis knüpft und festigt sie Kontakte zu Sexarbeiterinnen, die sie zudem mit Präventionsmaterialien und Informationsbroschüren in ihrer jeweiligen Muttersprache versorgt.

1. Was hältst Du für typisch weiblich?

Frauen können schlecht "nein" sagen, sie würden es gerne allen recht machen und stecken auch sofort freiwillig zurück, wenn es sonst niemanden gibt, der sich anbietet. Das finde ich typisch weiblich.

2. Charakterisiere Dich selbst in drei Worten.

Ich bin sehr zuverlässig und gut organisiert, kann aber auch stur sein.

3. Was ist Dir besonders wichtig im Leben?

Hier möchte ich sowohl Gerechtigkeit als auch den Klimaschutz nennen. Beide Themen liegen mir sehr am Herzen.

4. Was hältst Du für Deinen größten Fehler?

Meine Sturheit.

5. Welches Talent hättest Du gern?

Oh, ich wäre sehr gern Artistin, denn ich finde es unglaublich, wie beweglich diese Menschen sind.

6. Wovon hast Du überhaupt keine Ahnung?

Ich habe von vielem keine Ahnung, kein Mensch kann alles wissen…

7. Was liebst Du? Was bewunderst Du?

Ich liebe meine Familie und bewundere ganz besonders Menschen mit Verstand und Herz, Humor und Wortwitz.

8. Was kannst Du nicht ausstehen?

Ungerechtigkeit. Die kann ich nicht gut stehen lassen.

9. Wovor fürchtest Du Dich?

Mir machen Machtbesessenheit und Ignoranz Angst, denn man weiß nie, was daraus entstehen kann.

10. Bist Du eher vorsichtig oder eher impulsiv?

Ich glaube, ich bin eher impulsiv. Das hat mich auch schon öfter in Schwierigkeiten gebracht.

11. Woran hast Du vor zehn Jahren noch geglaubt, heute aber nicht mehr?

Das kann ich nicht beantworten, dazu fällt mir nichts ein. Da gibt es nichts.

12. Wann hast Du zuletzt einen persönlichen Brief geschrieben?

Letzte Woche, ich schreibe regelmäßig Briefe, weil es mir wichtig ist, dass diese sehr persönliche Form der Mitteilung im Zeitalter der Technik nicht komplett verloren geht, zumindest nicht in unserem Freundes- und Bekanntenkreis.

13. Was machst Du, wenn du eine Stunde Zeit übrig hast?

Ich spiele Tipp-Kick.

14. Wofür gibst Du am liebsten Geld aus?

Ganz klar: für Urlaub.

15. Wo liegen Deine Grenzen und wo kannst Du großzügig sein?

Wenn man nicht mit mir kommunizieren kann oder will, da spüre ich deutlich meine Grenze. Mangelnde Kommunikation führt so häufig zu Missverständnissen. Großzügig bin ich gern, indem ich anderen hin und wieder durch kleine Gesten eine Freude mache.

16. Was motiviert Dich?

Gute Arbeitsergebnisse, wenn ich eine Aufgabe sehr befriedigend gelöst habe, bin ich motiviert für Neues.

17. Was möchtest Du unbedingt erreichen?

Ich möchte vieles erreichen, das wechselt immer mal wieder.

18. Was wären Deine Wünsche an Politik und Gesellschaft?

Oh je, da gäbe es einiges: So denke ich, dass die Politik in einer sich immer rascher verändernden Welt und angesichts einer wachsenden Orientierungslosigkeit weiter Teile der Gesellschaft und dem deutlich schwindenden Gemeinsinn mehr Orientierungshilfe anbieten sollte. An die Gesellschaft schicke ich den Appell, wieder für die Dinge, die einem wichtig sind, auf die Straße zu gehen und zu kämpfen. Und schließlich sollten die Debatten über die Sexarbeit endlich aufhören. Man sollte anfangen, mit den Sexarbeiterinnen zu reden statt immer nur über sie.

19. Was kann man von Frauen in der Sexarbeit lernen?

Von den selbstbestimmten Sexarbeiterinnen kann man viel Toleranz und Offenheit lernen. Ich bin auch immer sehr beeindruckt, mit welchem Mut sie für die Anerkennung dieser Dienstleistung kämpfen.

20. Was bedeutet die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids für Dich und Deine Arbeit in Ahaus?

Die LAG ist gerade für so einen kleinen Standort wie Ahaus ungeheuer wichtig. In einer Region wie der unseren wird ein Vernetzungstreffen wie zum Beispiel Ariadne ganz besonders wahrgenommen. So erhalten die Frauen ein optimales Angebot zum Austausch und zur Information. Auch die gemeinsamen landesweiten Aktionen sind ungeheuer wichtig, um das Thema Frauen und HIV/Aids auch im Kreis Borken zu platzieren.

Termine

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Frauen und HIV Info

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Auf der Internetseite frauenundhiv.info der Deutschen AIDS-Hilfe finden Sie weitere Informationen zum Thema Frauen, HIV und Aids.

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